In der Logistik gibt es zurzeit eine Vielzahl von Ideen, die das Verkehrsproblem in Innenstädten mit autonomen Fahrsystemen lösen, Nachhaltigkeitsansprüchen z.B. durch Mehrwegverpackungen gerecht werden und gleichzeitig nicht aus dem Blick verlieren, was die Kundschaft wirklich will. Wie sieht die Post-Corona-Logistik aus und wie die dazugehörige Konferenz? Logistikexperte Thomas Kempcke und Eventspezialist Hort Bauer im Interview
Was gibt es Neues in der Handelslogistik, Herr Kempcke?
Thomas Kempcke: Die Kaufgewohnheiten der Verbraucher ändern sich durch die zunehmende Bedeutung des E-Commerce immer mehr. Einkaufen kann man praktisch „weltweit“ mit der Konsequenz, dass immer mehr bestellte Ware nach Hause geliefert wird. Auf der anderen Seite sollen Innenstädte sauberer und die Logistik an sich nachhaltiger werden. Eine Vielzahl an innovativen Transportsystemen und Verpackungskonzepten wurden in jüngerer Zeit entwickelt, die dabei helfen sollen, die o. g. Ziele schneller zu erreichen. Automatisierung und Robotik in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz sind weitere Entwicklungen, die zunehmend auch im Handel Verbreitung finden und der Branche dabei helfen, unerwartete Ereignisse wie aktuell die Pandemie oder anhaltende Rahmenbedingungen wie den Fachkräftemangel in der Logistik erfolgreicher zu meistern. Die Log 2020 wird auch dieses Jahr hierzu wieder eine Reihe von innovativen Lösungsansätzen präsentieren.
Was haben Sie sich für die LOG 2020 überlegt?
Thomas Kempcke: Wir wollten möglichst allen Bedürfnissen entsprechen und werden die LOG 2020 als hybride Veranstaltung durchführen. D.h. es wird eine klassische Konferenz mit physischer Anwesenheit sein, zu bei der man sich aber auch digital einschalten kann. Die Redner/innen werden alle vor Ort sein. Die komplette Veranstaltung wird zusätzlich live als Stream verfügbar sein. Damit können wir allen Logistikexperten und -expertinnen im Handel ein passendes Angebot machen. Manche Unternehmen haben z.B. ihre Dienstreisen deutlich eingeschränkt, sie können dann bequem vom Büro oder heimischen PC aus teilnehmen. Wer sich lieber vor Ort austauschen möchte, kommt zur Konferenz nach Köln.
Warum macht eine Präsenzveranstaltung auch in Corona-Zeiten Sinn, Herr Bauer?
Horst Bauer: Also zuerst muss man sagen, dass die meisten Menschen froh sind, sich auch einmal wieder persönlich zu treffen. Viele habe inzwischen eine lange Zeit sozialer Isolation bzw. Zurückhaltung hinter sich. Einige waren im Homeoffice und haben auch ihre privaten Kontakte eingeschränkt. Der Mensch ist aber nun mal ein soziales Wesen und dazu gehört auch der Austausch. Die digitalen Medien können diesen Aspekt nur ungenügend ersetzen. Bei purer Wissensvermittlung funktionieren Video-Meetings oder Webinare ganz prima und sie bieten ja auch zeitliche und finanzielle Vorteile. Aber man weiß auch, dass die Konzentrationsspanne bei Online-Veranstaltungen deutlich kürzer ist als bei Präsenzveranstaltungen. Bei Online-Veranstaltungen muss man deutlich kreativer werden, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer/innen aufrecht zu halten. Beispielsweise führen wir in den Vortragspausen Live-Interviews.
Wie sieht das Konzept für die Veranstaltung aus?
Horst Bauer: Wir haben uns wirklich viele Gedanken gemacht, damit alle Teilnehmenden völlig sicher dabei sein können – je nach Geschmack vor Ort oder digital. Zuerst haben wir die Situation detailliert analysiert, also eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen, und dann die passenden Maßnahmen herausgearbeitet. Schon beim Einlass wird es einen Temperaturcheck geben, eine Hauttemperaturmessung durch Wärmebildkamera, die ebenfalls kontrolliert, ob ein Mund-Nasenschutz getragen wird. Natürlich können wir niemanden mit typischen Covid-19-Symptomen reinlassen. Wir haben außerdem ein Wegeleitsystem entwickelt und die Sitzplätze begrenzt, damit der Mindestabstand gewahrt werden kann. Jeder/r Teilnehmer/in erhält einen festen Sitzplatz, der die ganze Veranstaltung über nicht gewechselt wird. Die Plätze werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert. In vielen Bereichen ist ein Mund-Nasen-Schutz obligatorisch und wir haben Plexiglastrennscheiben installiert. Unser Cateringkonzept haben wir ebenfalls an aktuelle Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen angepasst und die Speisen werden am Sitzplatz serviert.
Alle Maßnahmen der Teilnehmerdatenverarbeitung erfolgen übrigens nach der Corona-Schutz-Verordnung und im Sinne der DSGVO. Detailliert nachlesen kann man das ganze Konzept auf der Website: https://www.handelslogistik.de/hygiene/
Wir freuen uns auf den Austausch mit über 200 Experten und Expertinnen am 18./19. August in Köln und im Netz. Alle Infos unter https://www.handelslogistik.de/