Ein gut gemachter Store hat den Kunden im Blick, stärkt die Marke und überrascht. Volker Dick, Head of Store Concept bei C&A, erklärt, wie sein Unternehmen diese Strategie für sein neues Modernisierungskonzept umsetzt, und welche Rolle die Stores im Vertriebs-Mix der Zukunft spielen werden.
Interview mit Volker Dick, Head of Store Concept, C&A
Was macht das Design-Konzept von C&A aus, wie unterscheidet sich ein Standardstore von einem Flagship-Store wie dem am Potsdamer Platz in Berlin?
Volker Dick: Ziel des C&A Store Designs ist es, den Einkauf inspirierend und zugleich einfach zu gestalten. Einkaufen soll Spaß machen und unsere Kunden sollen sich in unseren Läden wohlfühlen. Darum legen wir beim Storekonzept Wert auf eine klare Struktur in Kollektionswelten und Navigation, die es den Kunden erlaubt sich einfach zu orientieren und das richtige Outfit oder das passende Teil für sich zu finden. Das gilt zunächst einmal für jeden Store. Zum Flagship wird ein Store in erster Linie durch seinen exponierten Standort und die hohe Sichtbarkeit für viele Kunden. Dem begegnen wir durch standortspezifische Designs – wie der Fenster oder Rolltreppen-Bespielung in Berlin – aber auch durch den hochwertigeren Ausbau von Spezialabteilungen wie der Damenwäsche oder den Service Bereichen wie der Umkleide. Nicht zuletzt setzen wir in den Flagship-Stores auch auf einen höheren Anteil an digitalen Medien wie großen LED Screens oder der interaktiv einstellbaren mehrsprachigen Store Navigation.
Welches Ziel verbirgt sich hinter der Modernisierung Ihrer Filialen?
Volker Dick: Unser Ziel ist mit der zeitgemäßen Darstellung der Marke und einem klaren und angenehmen Einkaufserlebnis die Stärken unserer Kollektion in den Vordergrund zu stellen. Damit wollen wir unsere Kunden immer wieder überraschen und für die Marke C&A begeistern.
Wie sorgen Sie bei der ständigen Aktualisierung Ihres Store-Konzeptes dafür, dass die Identität der Marke C&A nicht verloren geht?
Volker Dick: Jede Weiterentwicklung wird natürlich darauf hin kritisch hinterfragt um sicher zu stellen, dass Veränderungen des Auftritts im Store auch weiter zur Markenidentität passen. Oft führt aber der Wunsch nach weiterer Schärfung des Markenauftrittes zu einer Weiterentwicklung. Wenn es z. B. darum geht Möblierung und Warenträger in ihrer Sichtbarkeit zu reduzieren, um bestimmte Kollektionen noch sichtbarer zu machen, hat das die Überarbeitung des Einrichtungskonzeptes zur Folge.
Wie sehen für Sie die Innenstädte der Zukunft aus? Werden Menschen ihre Einkäufe nur noch online tätigen? Wie kann der Store weiterhin attraktiv bleiben?
Volker Dick: Handel wird sich sicher auch in der Zukunft dynamisch weiterentwickeln, und das Schlagwort Omnichannel wird dabei sicher weiter an Bedeutung gewinnen. Ich bin aber davon überzeugt, dass der gut gemachte Store auch in Zukunft eine feste Größe im Mix sein wird, da er die direkte Interaktion zwischen Kunde, Kollektion und Marke ermöglicht. Dieser direkten Interaktion wird der Store auch in Zukunft als Plattform dienen. Darüber hinaus verzahnt der Store ja z. B. über Click & Collect die verschiedenen Vertriebskanäle und komplettiert über weitere Services, wie den Kinder & Elternbereich, das Einkaufs & Markenerlebnis, wie es online alleine so nicht kann.
Mehr über das Storekonzept von C&A und vielen weiteren Händlern erfahren Sie auf der EHI Retail Design Konferenz 2019 am 17./18. September in Köln.