Jeder gibt sich dieser Tage große Mühe jegliche Kontakte mit anderen Menschen und Oberflächen zu vermeiden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Aber Einkaufen muss man, und bezahlen ebenfalls. Bei letzterem ziehen immer mehr Kundinnen und Kunden momentan die Karte statt Scheine und Münze. Das zeigen unsere aktuellen Recherchen.
Trotzdem fällt unbares Bezahlen zurück
„Das unbare und dabei insbesondere das kontaktlose Bezahlen hat in den Geschäften und Märkten, die geöffnet haben, erheblich zugenommen (zum Teil solide zweistellig), da es auch in den meisten Fällen von den Betreibern in dieser schwierigen Situation gefördert wird“, so Horst Rüter, Payment-Experte und Geschäftsleitung im EHI. „Das macht insbesondere aus hygienischen Erwägungen viel Sinn.“
Dennoch sind kartengestützte Bezahlvorgänge und der damit verbundene Umsatz nach unseren Informationen deutlich gesunken. Das liegt darin begründet, dass zurzeit fast der gesamte Nonfood-Handel seine Geschäfte schließen muss. Im Nonfood-Handel ist das unbare Bezahlen ja traditionell besonders stark, doch es gibt momentan keine Umsätze, die das abbilden könnten.
Von daher ist auch die gelegentlich geäußerte Befürchtung, dass die Zahlungssysteme an ihre Leistungsgrenze stoßen könnten, zu entkräften. Ganz im Gegenteil: Zum Leidwesen der Netzbetreiber und Acquirer sind diese zurzeit überhaupt nicht ausgelastet.
Auch die Nachfrage nach Bargeldauszahlung in den Geschäften, sog. „CashBack“, geht momentan deutlich zurück, da in den geöffneten Geschäften (Lebensmittelhandel, Drogeriemärkte, Baumärkte, Tankstellen) aus hygienischen Gründen jetzt bevorzugt unbar gezahlt wird. Darüber hinaus ist das Bargeld-Handling durch die vielerorts angebrachten Barrieren zum Schutz des Kassenpersonals merklich erschwert.
Online kompensiert Ausfälle nicht
Auch der Online-Handel wird den Ausfall eines großen Teils der stationären Geschäfte allgemein und damit auch bezogen auf den Zahlungsverkehr keinesfalls kompensieren können. Ersteres zeigen auch die jüngsten Veröffentlichungen des Branchenverbands bevh.