EHI-Studie analysiert Maßnahmen zur Energieoptimierung im Handel /
Die Investitionen der Händler in Energieeffizienzmaßnahmen sind weiterhin auf einem hohen Level, so die aktuelle EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2017“. Vor allem die umsatzstarken Filialisten haben dafür in den letzten fünf Jahren viel Geld in die Hand genommen. Bemerkbar macht sich das im konstant sinkenden Energieverbrauch, der aktuell bei 405 kWh/m² Vkf. pro Jahr im Bereich Food und bei 157 kWh/m² Vkf. pro Jahr im Bereich Nonfood liegt.
Die durchschnittlichen Energiekosten liegen pro Jahr und Quadratmeter Verkaufsfläche im Food-Handel aktuell bei 55,24 Euro* und 28,95 Euro* im Nonfood-Handel (ohne Baumärkte). Sie machen damit einen Anteil von 1,6 Prozent (Food) bzw. von 1,3 Prozent (Nonfood) am Nettoumsatz aus.
Große Unterschiede bei Stromkosten
80 Prozent (Food) bzw. 66 Prozent (Nonfood) des Energieverbrauchs geht auf Strom zurück, der Rest auf Wärme. Ein Großteil des Verbrauchs ist auf die Kältetechnik und Beleuchtung (Food) bzw. Beleuchtung und Gebäudetechnik (Nonfood) zurückzuführen. Dementsprechend werden in diesen Bereichen auch die meisten Energieeffizienzmaßnahmen getroffen.
Der dadurch sinkende Verbrauch und die – durch die wachsende staatliche Abgabenlast – tendenziell steigenden Strompreise lassen allerdings keinen Rückschluss auf die Gesamtentwicklung der Energiekosten im Handel zu. Denn diese variieren aufgrund der Komplexität des Strommarktes stark von Händler zu Händler. So gibt es je nach Einkaufszeitpunkt große Unterschiede bei den Strompreisen an der Börse und die Netznutzungsentgelte variieren je nach Region. Zudem gibt es individuelle Preisentwicklungen, die sich mehr an den ausgehandelten Lieferverträgen/Kontingenten, als an der tatsächlichen Marktpreisentwicklung orientieren.
Hohe Investitionen
56 Prozent der umsatzstärksten Handelsfilialisten haben innerhalb der letzten 5 Jahre mehr als 25 Mio. Euro in Energieeffizienzmaßnahmen investiert. Aber auch in der Umsatzklasse zwischen 501 Mio. und 2,5 Mrd. Euro ist der finanzielle Einsatz sehr hoch. 23 Prozent der Händler geben hier an, in den vergangenen 5 Jahren mehr als 25 Mio. Euro investiert zu haben. Die Gruppe der Unternehmen mit einem Nettojahresumsatz von bis zu 500 Mio. Euro, von denen jedoch der Großteil ebenfalls der Auditpflicht unterliegt, bleibt in ihrem Investitionsverhalten weitgehend stabil.
Im Food-Handel entfällt mit 45 Prozent der größte Anteil der Energieeffizienz-Investitionen auf die Kältetechnik, während im Nonfood-Handel 67 Prozent der Investitionen auf Beleuchtungstechnik entfallen.
Datenbasis
An der Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2017“ haben sich 52 marktführende Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Das entspricht über 29.000 Handelsfilialen bzw. etwa 46 Mio. Quadratmeter Verkaufsfläche. Dem Nonfood-Bereich sind dabei 48 Prozent der Befragten, dem Food-Bereich 52 Prozent zuzurechnen.
* Auswertung eines Panels mit gleichbleibender Teilnehmerstruktur 2015-2017
Infografiken zum Download: https://go.ehi.de/nrgy17
Die vollständige Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2017“ erscheint im Dezember 2017. Mitglieder erhalten die Studie kostenlos.
Kontakt:
Benjamin Chini, Projektleiter Energiemanagement, Tel: +49 (0)2 21/5 79 93 -700, chini@ehi.org
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, EHI, Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-42, holtmann@ehi.org
Herausgeber:
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org
Über das EHI:
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 800 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Götz W. Werner, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die C-star für den asiatischen Handel in Shanghai.