EHI-Studie „Personal in der Handelslogistik 2017“ /
Mit gezielten Maßnahmen soll dem Fachkräftemangel in der Logistik im Handel entgegengesteuert werden. Um die Mitarbeiterzahl und -qualifikation für die Zukunft zu sichern, setzen Händler vor allem auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und auf Gesundheitsprogramme, so die EHI-Studie „Personal in der Handelslogistik 2017“.
Besser qualifiziert
Die Händler wollen ihren Personalbestand zukünftig in ausreichendem Maße sicherstellen und die Mitarbeiterqualifikation steigern. Dabei setzen 96 Prozent der befragten Handelsunternehmen auf Aus- und Weiterbildung für das eigene Personal, bei den übrigen 4 Prozent ist dies zumindest in Planung. 65 Prozent bieten hier z.B. Job-Rotation an. Damit lernen die Mitarbeiter auch das Umfeld ihres Verantwortungsbereichs besser kennen und können u.a. bei Personalausfällen leichter als Ersatzkräfte eingesetzt werden. Als weitere Maßnahme, um die Mitarbeiterzahl zu sichern, führen 65 Prozent zusätzliche Recruiting-Maßnahmen durch.
Entspannter arbeiten
Arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeitmodelle wie Teil- oder Gleitzeit, Homeoffice oder Ausrichtung an Kita-Öffnungen steigern die Attraktivität des Arbeitsplatzes. Sie lassen sich allerdings am ehesten in der Verwaltung (61 Prozent) und mit Einschränkungen auf Lager- und Verkaufsstellenebene (35 Prozent und 29 Prozent) umsetzen. Im Bereich Fuhrpark/Transport können sich das aktuell nur 5 Prozent vorstellen.
Auch die Gesundheit der Mitarbeiter steht für viele Händler im Fokus. 61 Prozent haben präventive Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz im Angebot und mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Teilnehmer bietet Schulungen an, die zum Erhalt der Gesundheit im privaten Bereich beitragen sollen. 39 Prozent stellen ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze zur Verfügung, weitere 44 Prozent machen oder planen dies zumindest in Teilbereichen.
Ausgelagert
Outsourcing-Maßnahmen, die dem Unternehmen mehr Flexibilität ermöglichen, werden nach Ansicht der Befragten auch in Zukunft insbesondere im Fuhrpark und Transport eine große Rolle spielen. 35 Prozent gehen hier von einer Zunahme der Maßnahmen aus, 55 Prozent erwarten ein gleichbleibendes Niveau. Aber auch in der Filiallogistik erwarten 38 Prozent der Händler einen größeren Outsourcing-Anteil. Für Organisation und Verwaltung setzen die meisten Handelsunternehmen (78 Prozent) auf die eigenen Mitarbeiter.
Datenbasis
An der Befragung nahmen insgesamt 23 Handelsunternehmen teil, davon 83 Prozent aus Deutschland und 13 Prozent aus der Schweiz. Aus Österreich nahm lediglich ein Unternehmen teil. Der Gesamtumsatz der Teilnehmer aus Deutschland belief sich 2015 auf knapp 35 Mrd. Euro, das entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Einzelhandelsumsatz von gut 7 Prozent. Die Erhebung wurde als Online-Befragung zwischen Dezember 2016 und Januar 2017 durchgeführt.
Das EHI-Whitepaper „Personal in der Handelslogistik 2017“ ist im kostenlosen Download verfügbar.
Kontakt
Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik, Tel.: +49 (0)2 21/5 79 93-49, kempcke@ehi.org
Ute Holtmann, EHI, Leiterin Public Relations, Tel.: 02 21/5 79 93-42, holtmann@ehi.org
Herausgeber
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Über das EHI
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