
Cyrian Roeding, Shopkick
US-Shopping-App punktet bei deutschen Kunden
Die Einkaufs-App Shopkick mit rund einer Million aktiven Nutzern pro Monat in den USA will mit Bonuspunkten mehr Kunden in Läden bringen. In Deutschland ist sie mit großen Handelsketten wie Douglas, Media Markt/Saturn oder Obi in rund 1.300 Läden gestartet. Nutzer der App bekommen Bonuspunkte, wenn sie Geschäfte betreten oder Produkte in Läden mit ihrem Smartphone einscannen. Cyriac Roeding, Mitgründer und CEO von Shopkick, erklärt, warum er an den stationären Handel glaubt und ihm mehr Kunden bescheren möchte.
Shopkick ist gerade in Deutschland gestartet. Was sind Ihre Ziele?
Cyriac Roeding: Deutschland ist das erste Land im Zuge von Shopkicks Internationalisierung. Zunächst fokussieren wir uns auf den Kernmarkt USA und Deutschland, um unsere Kundenbindungen und Partnerschaften nachhaltig auszubauen. Hierzulande sind wir mit namhaften Partnern wie ProSiebenSat.1 Media AG, Douglas, Media-Saturn etc. gestartet. Unser Ziel ist es, in den kommenden Monaten auch in Deutschland den Beweis zu liefern: Shopkick macht dem Nutzer Spaß und erhöht signifikant Besuche und Umsätze im stationären Handel.
Warum sollten deutsche Kunden die Shopkick-App benutzen?
Cyriac Roeding: Die mobile Internetnutzung in Deutschland ist extrem hoch. Wir verbessern das Einkaufserlebnis, bieten dem Shopper neben einer Menge Spaß auch echte Vorteile. Das Einkaufen wird einfacher, schöner und lohnender. Shopkicker bekommen Angebote, die besten Produkte und Prämienpunkte direkt auf ihr Handy, und all das einfach nur für ihren Besuch in ihren Lieblingsläden. Wie kann es noch besser werden?
Was ist der wichtigste Vorteil für Händler?
Cyriac Roeding: Der Handelspartner erhöht seine Laufkundschaft sowohl bei existierenden als auch bei neuen Kunden. Shopkick liefert einen entscheidenden Einkaufsimpuls bei Konsumenten, der zum Besuch der Standorte führt. In den USA hat Shopkick seit dem Start über eine Milliarde US-Dollar für seine Partner generiert. Es gibt wahrscheinlich keinen besseren Benefit für den Handel.
Warum glauben Sie immer noch an den brick-and-mortar-Handel?
Cyriac Roeding: Egal wie stark Online wächst – für die meisten Shopper ist das Einkaufen in der realen Welt wichtig. Je nach Lesart, Studie oder Glaubensrichtung werden in Deutschland und auch den USA rund 90 Prozent aller Umsätze im stationären Handel getätigt. Online ist stark gewachsen, hat Umsätze erhöht, auch manche Branche zerstört.
Aber auch umgekehrt konnten stationäre Händler dem Onlinehandel Umsätze wieder streitig machen. Egal aus welcher Richtung man blickt: Der stationäre Handel und Markenartikel sind die stärksten Partner einer Konsumwirtschaft. Und wir führen online dorthin. Mobil. So dass es dem Konsumenten Spaß macht und seiner Mediennutzung – mobil – entspricht. Das ist nicht „brick-and-mortar“, das ist zeitgemäß und optimiert für Handel, Marke und Nutzer. Die schöne digitale Benutzeroberfläche zu der realen Einkaufswelt – das ist Shopkick.
Das Interview mit Cyriac Roeding, Mitgründer and CEO von Shopkick aus Silicon Valley, USA, führte Marlene Lohmann, Leiterin Forschungsbereich Marketing, EHI.