Alternative Antriebsformen sind auf dem Vormarsch und werden in den kommenden Jahren zunehmend den Güter- und Warenverkehr revolutionieren. Wie die Transportlogistik nachhaltiger werden kann und welche Technologien und Lösungsansätze es für Unternehmen jetzt schon gibt, stellten verschiedene Referenten auf der EHI-Session „Nachhaltigkeit in der Transportlogistik“ vor, die bei Händlern, Dienstleistern und Industrieunternehmen auf großes Interesse stieß.
Zu Beginn stellte Niklas Stanislawski aus dem Forschungsbereich Logistik die kürzlich erschienene EHI-Studie „Antriebsarten der Zukunft in der Logistik 2023“ vor. Einen Überblick über die Ergebnisse der Studie gibt es hier.
Anschließend stellte Dominik Herzog von H2 Mobility Deutschland grünen Wasserstoff als Schlüssel der Energiewende vor, der sauber aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen wird und zu 100 Prozent emissionsfrei ist. Der Vorteil: Mit Wasserstoff können lange Strecken gefahren werden, auch uneingeschränkt in Innenstädten – und auch das Tanken dauert genauso kurz wie bei fossilen Kraftstoffen. Wie Herzog mitteilte, betreibt H2 mit über 90 Tankstellen in Deutschland das weltweit größte öffentliche Wasserstoff-Tankstellennetz. Wasserstoffbetriebene Busse im öffentlichen Personennahverkehr und in der Abfallwirtschaft sind in Deutschland bereits im Einsatz und sparen erhebliche Mengen CO2 ein.
Melanie Ertel vom Energieversorger Pfalzwerke sprach in ihrem Vortrag über öffentliche Ladepunkte im Einzelhandel. Anhand verschiedener Beispiele im Rahmen von Kooperationen mit Einzelhändlern zeigte sie die Anforderungen an Ladesäulen auf. So gibt es mittlerweile auch erste Standorte in Deutschland mit Ladepunkten ausschließlich für Lkw.
Matthias Köpcke (GP Joule) hob Ladeinfrastriktur auf dem eigenen Betriebsgelände hervor. Eigene Standorte und damit die gesamte Flotte zu elektrifizieren, mache das Unternehmen mit einem eigenen Zugriff und Netzanschluss unabhängiger, so Köpcke. Notwendig sei dazu ein gutes Konzept mit Bestandsaufnahme und Analyse von Betriebsabläufen und Routen sowie die Abstimmung mit dem örtlichen Netzanbieter.
Das Praxisbeispiel von Marcus Dräger (Coneva) zeigte, wie eine Softwarelösung lokale Energieflüsse in ein zentrales Energiemanagementsystem integriert. Die herstellerneutrale Smartbox von Coneva kann vor Ort integriert werden und dient als Basis für ein zuverlässiges, dezentrales Last- und Energiemanagement. Daten von Photovoltaikanlagen, Ladesäulen und anderen Gebäudelasten fließen ein, um das Zusammenspiel der Komponenten zu optimieren.
Detlef Ohlms von Frachtrasch, das sich auf den Transport und die Logistik von Frachtgütern spezialisiert, zeigte zum Abschluss auf, dass sie umfassende Lösungen für den nationalen und internationalen Versand von Waren im Portfolio haben und ihre Kundschaft mit einem ganzheitlichen Ansatz betreuen. Im Vordergrund stehen die Organisation, Verfolgung und Abwicklung von Transporten sowie die Sicherstellung, dass die Fracht sicher und unter Betrachtung aktueller Gegebenheiten termingerecht an ihr Ziel gelangt.