Elektromobilität im Einzelhandel

EHI-Session zu Kennzahlen, aktuellen Planungen und Use-Cases

Phil Ernsten

ehem. Projektmanager Forschungsbereich Klima + Energie

Portrait Cathrin Klitzsch

Cathrin Klitzsch

Projektleiterin Elektromobilität

Tel: +49 221 57993-880

klitzsch@ehi.org

Die Expertinnen und Experten sind sich weitgehend einig, dass Batterie-elektrische Fahrzeuge vor allem im privaten Personenverkehr das dominierende Transportmittel sein werden. Unstrittig ist, dass mit der Zunahme der Zulassungen von Elektrofahrzeugen auch die Lademöglichkeiten wachsen müssen. Der Handel hat sich in den letzten Jahren mit großer Geschwindigkeit der Aufgabe gestellt, Ladeinfrastruktur auf den Handelsparkplätzen anzubieten. Nicht nur die Anzahl der Ladepunkte ist bei den Handelsunternehmen rasant gewachsen, auch die verbaute Ladeleistung ist stark gestiegen.

In der EHI-Session „Elektromobilität im Einzelhandel“ am 28. April wurden aktuelle Kennzahlen zum Status quo vorgestellt und Lösungen präsentiert, mit denen der Handel das Thema Mobilität effizient und im Sinne der Kundschaft vorantreiben kann. Zu Beginn stellte Cathrin Klitzsch aus dem Forschungsbereich EHI das aktuelle Whitepaper zur E-Mobilität im Handel vor. Eines der Ergebnisse ist, dass bereits über 70 Prozent der Händler Ladestationen anbieten (mehr Infos).

Uli Benker von Numbat berichtete danach über den flächendeckenden Rollout ihrer Batterie-Schnelllader-Kombination in Deutschland und über die Partnerschaft mit Lebensmittelhändler Feneberg. Das Startup aus dem Allgäu verfügt derzeit über mehr als 810 Numbat-Ladesäulen an knapp 450 Standorten.

Melanie Ertel vom Energieversorger Pfalzwerke erläuterte unter anderem die Arbeit ihres Unternehmens, das mit Händlern und Center-Betreibern bei Beratung, Planung, Bau und Betrieb von Ladestationen zusammenarbeitet. Als Beispiel nannte sie das Fashion Outlet in Zweibrücken, das mit 34 Lademöglichkeiten ausgestattet wurde. Um noch mehr Auslastung der Ladeinfrastruktur zu erreichen, werden MultiUse-Standorte entwickelt, die für andere Nutzergruppen etwa für Pflegedienste oder Nahrverkehrsfahrzeuge geöffnet werden.

Phil Ernsten und Cathrin Klitzsch aus dem Forschungsbereich Klima + Energie leiteten die Session aus dem Studio (Foto: EHI)

Kundyz Alibekova (Handelsverband Deutschland) referierte über die Vorschriften bei E-Mobilität durch die aktuelle Gesetzgebung. So fordert die EU-Gebäuderichtlinie strengere Vorgaben für die Infrastruktur für nachhaltige Mobilität wie z. B. eine bestimmte Anzahl von Ladepunkten für E-Auto-Parkplätze.

Stefan Schulte hat sich mit Strom + Gut auf Ladeinfrastrukturlösungen für Handelsimmobilien spezialisiert. Doch jede Handelsimmobilie funktioniert anders. Was bei Fachmarktzentren erfolgreich ist, muss bei Shopping-Centern keineswegs greifen. Deshalb seien individuelle, auf Bedürfnisse der Händler zugeschnittene Konzepte wichtig, um sich mit einer erfolgreich integrierten Ladeinfrastruktur am Markt zu positionieren, so Schulte.

Jonas Epperlein von der Maschinenfabrik Reinhausen thematisierte den Transformationsprozess, in dem sich die Energiewirtschaft aktuell befindet und sprach über das Schnellladen mit lokal erzeugtem Photovoltaik-Strom. Sein Credo: Der Netzausbau und die Netzentwicklung sowie der flächendeckende Ausbau erneuerbarer Energien ist eine der großen Kernaufgaben für die Zukunft.

Barbara Doersam von ABB schloss die Sitzung mit einem Vortrag über Gesamtlösungen für Elektrofahrzeuge an smarten Standorten, die ABB seiner Kundschaft anbietet. Schließlich werden die Lösungen der Zukunft mehr als nur die elektrische Ladeinfrastruktur umfassen. Es müssen unter anderem Antworten auf die Fragen gefunden werden, wo die Energie herkommt, wie viel davon benötigt wird und wo als nächstes geladen werden kann.

Phil Ernsten

ehem. Projektmanager Forschungsbereich Klima + Energie

Portrait Cathrin Klitzsch

Cathrin Klitzsch

Projektleiterin Elektromobilität

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