Mit dem Smartphone einkaufen

EHI-Studie zu Nutzungsraten mobiler Self-Scanning-Systeme im dt. Handel

Ute Holtmann

Ute Holtmann

Leiterin Public Relations

Tel: +49 221 57993-42

holtmann@ehi.org

Portrait Frank Horst

Frank Horst

Leiter Forschungsbereich Inventurdifferenzen + Sicherheit

Tel: +49 221 57993-53

horst@ehi.org

Scan & Go – Self-Scanning ist derzeit ein viel gehyptes Thema. Doch es stellt sich die Frage, ob es das Potenzial hat, etablierte stationäre Self-Checkout-Kassen zu ersetzen oder ob es diese lediglich ergänzen wird. In der aktuellen EHI-Studie im Rahmen der EHI Self-Checkout Initiative wurde daher untersucht, in welchem Umfang die Angebote mobiler Self-Scanning-Systeme – also Handscanner, Einkaufswagen-Scanner sowie per App – von der Kundschaft genutzt werden. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Nutzung von App-Lösungen. „Im Herbst 2022 gibt es in Deutschland nach unseren Erkenntnissen noch keine 20 Handelsunternehmen, die Ihrer Kundschaft das Self-Scanning per eigenem Smartphone im größeren Stil anbieten“, erklärt EHI-Self-Checkout-Experte und Autor der Studie Frank Horst, der die gesamten Ergebnisse beim SCO-Special im Rahmen der EHI Technologie Tage mit insgesamt rund 700 Teilnehmenden vorstellt.

Nur jeder 150. Einkauf per Smartphone gescannt

Im Durchschnitt aller befragten Unternehmen nutzen nur 0,67 Prozent der Kunden und Kundinnen das Self-Scanning-Angebot per eigenem Smartphone, das entspricht nur etwa jedem 150. Kunden oder Kundin. Lediglich drei Händler erreichen in ihren Filialen durchschnittliche Nutzungsraten von über ein Prozent. Die Bandbreite der Unternehmensdurchschnitte von 0,15 bis 1,92 Prozent zeigt, dass die Mehrheit der Händler Nutzungsraten in Ihren Filialen von unter 0,5 Prozent erzielen. Eine höhere Kundenakzeptanz von über 2,5 Prozent findet sich nur in einzelnen Filialen von drei Handelsunternehmen. Betrachtet man hingegen die jeweils niedrigste Kundenakzeptanz, so zeigt sich, dass es derzeit in allen Unternehmen Geschäfte gibt, in denen das Scanning per App kaum genutzt wird, manchmal fast ausschließlich von den eigenen Mitarbeitenden.

Die Umsatzanteile per App-Checkout liegen signifikant höher als die an herkömmlichen Kassen, da sind sich alle befragten Händler einig. Die Bandbreite reicht hier vom etwa 1,1-fachen bis zum 1,9-fachen der sonst üblichen Einkaufsbeträge.

Mehr Self-Scanning per Handscanner oder Einkaufswagen

Deutlich höherer Kundenakzeptanz erfreut sich das Self-Scanning mittels Personal-Shopping-Assist (PSA) entweder mit am Eingang zur Verfügung gestellten Handscannern oder am Einkaufswagen. Beide Systeme erreichen mit gut 7 Prozent ähnlich hohe Nutzerraten bei der Kundschaft.

Ein deutlicher Vorteil des Self-Scannings ergibt sich besonders bei größeren Warenkörben: Da das Ein- und Auspacken am Kassenband entfällt, spart die Kundschaft Zeit. Dementsprechend fallen die durchschnittlichen Einkaufsbeträge bei Self-Scanning erheblich höher aus. Im Mittel ist der Durchschnittsbon etwa doppelt so hoch.

 

Die gesamten Ergebnisse der EHI-Befragung stehen kostenlos auf der Homepage der Self-Checkout-Initiative zur Verfügung.

Grafiken zum Download

Datenbasis:
Mit insgesamt 15 Händlern, die App-Lösungen umgesetzt haben, wurden Gespräche auf Basis eines strukturierten Interviewleitfadens in den Monaten September und Oktober 2022 geführt. Die Stichprobe umfasst ausschließlich filialisierte Unternehmen, die bereits in mehreren ihrer Geschäfte über Self-Scanning-Erfahrungen verfügen. Insgesamt betreiben die befragten Unternehmen rund 1.100 Geschäfte mit Self-Scanning per App in Deutschland.

Über die SCO-Initiative:
Die EHI Self-Checkout Initiative verfolgt das Ziel, aktuelle Marktübersichten existierender Self-Checkout- und Self-Scanning-Systeme in Deutschland zu erstellen. Nicht berücksichtigt wurden reine Self-Payment-Systeme, also Automaten, an denen die Kundschaft ausschließlich den Bezahlvorgang, nicht aber den Registriervorgang selbst durchführen. Außerdem wurden ausschließlich Installationen berücksichtigt, die auf Dauer angelegt sind. Daher blieben einige wenige Geschäfte, die als Pilot- oder Testmärkte eingestuft werden konnten, bei der Zählung unberücksichtigt.


Kontakt:
Frank Horst, Leiter Inventurdifferenzen + Sicherheit, Tel.: 0221/57993-53, horst@ehi.org
Ute Holtmann, Leiterin Public Relations, Tel.: 0221/57993-42, holtmann@ehi.org

Herausgeber:
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org Tel.: 0221/57993-0

Über das EHI:
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für die Handelsbranche und seine Partner mit rund 80 Mitarbeiter:innen. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Das Unternehmen wurde 1951 gegründet. Präsident ist Markant-Chef Markus Tkotz, Geschäftsführer ist Michael Gerling. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. In Kooperation mit dem EHI veranstaltet die Messe Düsseldorf die EuroShop, die weltweit führende Investitionsgütermesse für den Handel, die EuroCIS, wo neueste Produkte, Lösungen und Trends der IT- und Sicherheitstechnik vorgestellt werden sowie die China in-store für den asiatischen Handel in Shanghai.

Ute Holtmann

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Frank Horst

Leiter Forschungsbereich Inventurdifferenzen + Sicherheit

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