Von To-go-Angeboten über Snacks bis zum Frontcooking: Die Handelsgastronomie in Deutschland erzielte im vergangenen Jahr einen Bruttoumsatz von 11,7 Mrd. Euro. „Das ist trotz Inflation ein außergewöhnliches Wachstum von 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch müssen sich die Händler weiterhin den bekannten Herausforderungen stellen“, erklärt Olaf Hohmann, Autor der EHI-Studie „Handelsgastronomie in Deutschland 2024“, die in Kooperation mit der GfK entstanden ist. Die Prognose für das laufende Jahr 2024 liegt mit 12 Mrd. Euro Umsatz noch höher.
Erfolgsfaktoren
Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählten im vergangenen Jahr nach Angaben der befragten Händler vor allem das freundliche Personal (74,2 Prozent), ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis (71,0 Prozent) und eine hohe Produktqualität sowie frische Zutaten (67,7 Prozent). Zudem haben die Preissteigerungen auch zu einem Anstieg des Brutto-Durchschnittsbons auf 6,36 Euro beigetragen. Nach Ansicht der meisten Händler (57,7 Prozent) profitierte die Handelsgastronomie 2023 von den eher schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen und dem damit einhergehenden Trading-Down-Effekt: Viele Konsumierende verzichteten auf höherpreisige Angebote der Außer-Haus-Gastronomie und wechselten bewusst zu den Angeboten der Handelsgastronomie, um die Kosten möglichst gering zu halten.
Herausforderungen
Personal zu finden (65,6 Prozent) und zu halten (46,9 Prozent) bleibt die größte Herausforderung für die Branche – ebenso wie die Aufgabe, die Gastronomie wirtschaftlich zu betreiben (62,5 Prozent). Denn die hohen Rohstoff- und Energiepreise in Verbindung mit der Preisorientierung der Konsumierenden zwingen die Händler nach wie vor zu Maßnahmen, um die Profitabilität des Angebots zu sichern.
Klassiker der Handelsgastronomie
Knapp zwei Drittel der Händler betreiben die Gastronomie in Eigenregie. Jeder sechste Händler gibt an, in Zukunft Flächenanteile vermieten oder verpachten zu wollen. An der heißen Theke dominieren klassische und schnell verfügbare Gerichte: Schnitzel, belegte Brötchen, Frikadellen und Hausmannskost sind bei der Kundschaft im Handel besonders beliebt. Der Umsatzanteil von Fleischgerichten gegenüber den vegetarischen und veganen Angeboten liegt bei 67,9 Prozent.
Die Studie ist zum Download erhältlich und für EHI-Mitglieder kostenlos.
Definition:
Handelsgastronomie ist das kontinuierliche Angebot von gastronomischer Leistung sowie von Getränken und verzehrfertig zubereiteten Speisen, die im direkten oder konzeptionellen Zusammenhang mit Handelsaktivitäten stehen.
Datenbasis:
Für die EHI-Studie „Handelsgastronomie in Deutschland 2024“ wurden von März bis Juli 2024 eine Online-Befragung sowie persönliche Interviews durchgeführt. 32 Händler, die 12.110 Standorte repräsentieren, nahmen daran teil. Diese Handelsunternehmen erwirtschafteten 2023 einen Bruttoumsatz von ca. 99,5 Milliarden Euro.
GfK-Erhebung: 7.500 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren, die kontinuierlich jeden Tag ihre Außer-Haus-Käufe erfassen. Die Stichprobe ist demographisch repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland und berücksichtigt die Population von 57,1 Millionen Menschen im Jahr 2024.
Kontakt:
Olaf Hohmann, Leiter Forschungsbereich Handelsgastronomie, Tel. +49 (0)221/57993-699, hohmann@ehi.org
Philipp Lanzerath, Projektleiter Public Relations, Tel.: +49 (0)221/57993-697, lanzerath@ehi.org
Herausgeber:
EHI Retail Institute e. V., Spichernstraße 55, 50672 Köln, www.ehi.org
Über das EHI:
Das EHI ist ein Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitenden und einem internationalen Netzwerk von 850 Mitgliedsunternehmen des Handels, der Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie der Dienstleisterbranche. Das EHI ist auch Gesellschafter der GS1 Germany sowie der FoodPlus und Partner der Messe Düsseldorf bei bedeutenden Handelsmessen wie der EuroShop. Präsident des EHI ist Markant-Chef Markus Tkotz und Geschäftsführer ist Michael Gerling.